Wir sind eine Gesellschaft der Denker. Wir glauben, Denken und Intelligenz sei die Krone unseres Seins. Wir fühlen uns identisch mit dem Denken und auch identisch mit Schmerz, Freude, Trauer, Heiterkeit. Wir sehen uns getrennt von allem und sind am Leisten, um irgenwelche Dinge oder Sonstiges zu erreichen. Wir haben eine fürchterliche Welt geschaffen; voller Gier und Raubbau und Ich-Sucht. Wir sind gejagt von Erlebenwollen, Abwechslung, Urlaub. Wir sind Kompromisse eingegangen und tun Dinge, die wir eigentlich nicht tun wollen. Wir sind verbindunglos geworden und treffen uns allemal nur im gegenseitigen Leid. Und wehe, einer macht da nicht mit! Wir sehen uns als Opfer äusserer Ereignisse, dem Schicksal unkontrolliert ausgeliefert. Deshalb müssen wir alles kontrollieren, was nur geht. Der Mind kontrolliert uns. Denken kann man viel, reden kann man viel, tun kann man viel. Die Wenigsten schaffen es, wirklich mal nichts zu tun; einfach mal hinsetzen, nichts tun; kein Handy, keine Unterhaltung, kein Denken, kein Grübeln, kein Sinnieren.
Präsent sein lernen
Kein Sinnieren, kein Denken, kein Ablenken? Was stattdessen? Präsent sein. Anwesend sein, nicht gedankenverloren; nicht ablenken, nicht mit einem Kopfhörer auf, damit es besser geht, mit dem was man gerade tut und eigentlich gar nicht tun mag. Präsent sein. Im Moment aufgehen. Manche können das ganz natürlich, auch wenn sie es ansonsten nicht können: wenn sie ihrem Hobby nachgehen. Die Präsenz bewusst &qout;herbeizuführen" geht durch Meditation; durch das Einlassen mit dem Moment, der gerade ist. Nein, man muss nicht immer und überall gleich niveliert präsent sein; es reicht schon, wenn man es oft ist. Das geht schon, wenn man sich dabei ertappt, mal wieder gedankenversunken irgendwo zu sitzen. Ich kann aber aus eigener Erfahrung sagen: man wird im Grossen und Ganzen immer mehr präsent in allem.Die Werkzeuge Mind und Emotionalkörper
Mind kommt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie "Geist, Verstand". Der Mind ist eine Funktion in uns, die dazu dient, uns handlungsfähig, erkenntnisfähig und erfahrungsfähig zu machen. Der Mind ist ein Werkzeug. Er arbeitet mit einem anderen Werkzeug zusammen: dem Emotionalkörper.Mind, Ich, Geist
Im Allgemeinen unterscheidet man den Mind heutzutage nicht vom Ich, der Identität. Das heisst, der Mind wird für Identität und Geist gehalten. Mentale Intelligenz ist auch Teil des Minds.Idenditifizierung mit Mind und Emotionalkörper
Was heute passiert, ist, dass wir darauf konditioniert sind, den Mind und den Emotionalkörper als unsere Identität zu betrachten; als "Ich" zu betrachten. So glaubt man: "Ich bin mein Denken, ich bin mein Fühlen".Glaubenssätze
Unsere Realität erfahren wir durch die Werkzeuge Mind und Emotionalkörper. Hier ergründen sich Glaubenssätze, Postulate, Entscheidungen und treten als Realitätserfahrung in Erscheinung.Beobachten
Wir können den Mind beobachten. Wir können unsere Emotionen beobachten. Was das ist, was da beobachtet, das sind wir; "oberhalb" oder "ausserhalb" des Minds. Da ist der Mind, und etwas, was den Mind beobachten kann. Das Selbe gilt für den Emotionalkörper, wir können ihn beim Fühlen beobachten."Die Konditionierungen des Leistungsprinzips zu verlassen, eröffnet uns den Weg ins Sein.
Willkommen im Leben!"
(C. Malzahn)
Text von Christian Malzahn
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